Wikingerschild aus Holz mit Abbildung des Fenriswolfes

Der Wikingerschild

Jeder Wikinger, der in die Schlacht zog, besaß einen mit Leder oder Leinen bezogenes Holzschild zum Schutz vor Gegnern, den sogenannten Wikingerschild. Um die Schiffe noch bedrohlicher wirken zu lassen, haben sie die Schilder der Besatzung an den Seiten des Schiffes befestigt, sobald es über die Meere in neue Gebiete ging.
Damit die Krieger im Kampf beide Hände frei hatten, war ein Riemen am Schild angebracht, wodurch er über dem Rücken auch bei langen Märschen getragen werden konnte. In der Mitte des Schildes befand sich ein gewölbter, runder Eisenbeschlag, der der Hand Schutz bot und sich für Schläge gegen die Gegner eignete. Mithilfe eines Handgriffs an der Innenseite der Wölbung ließ sich der Schild drehen. Zudem war die Rückseite des Schildes mitunter mit Eisenstangen verstärkt. Üblicherweise waren die Schilde zwischen 7 und 30 mm dick und hatten einen Durchmesser von 70 bis 100 cm.
Zum Schutz vor Nässe haben die Wikinger sie mit einer auf Öl basierenden Substanz behandelt und – laut den Verserzählungen der Skalden – mit Bildern von Göttern, Helden und Runen verziert. Um die Schilde zusammenzuhalten, wenn sie in der Schlacht gespalten wurden, besaßen sie an der Außenseite eine Einfassung aus Rohleder.

Der Wikingerschild in den Sagas und im Kampf

In einer Saga vom Weisen Njal entzweit Thorgeir mit seiner Axt ,,Schlachthexe“ einen Wikingerschild. Dies hatte zur Folge, dass die Waffe das Schlüsselbein des Angreifers und dessen Oberkörper durchdringt und zu Fall bringt.
Beim Duell zwischen zwei Wikingern, auch Holmgang genannt, besagen die Regeln, dass jeder Teilnehmer drei Schilde nutzen darf. Man ging also davon aus, dass mindestens einer der Wikingerschilde im Kampf zerbersten würde. Jeder Schild sollte immer so groß sein, dass er dem Krieger vom Knie bis zum Kopf reicht. Das bot im Schildwall den bestmöglichen Schutz vor Angreifern.
Jedoch waren gerade in der Frontlinie eines Schildwalls Verletzungen der Beine und des Kopfes an der Tagesordnung. Ein ausreichender Schutz vor Pfeilen war der Wikingerschild jedoch nicht. In den Sagas wird von Pfeilen berichtet, die die Schilde durchdrangen und den dahinterstehenden Krieger verletzten oder im schlimmsten Fall sogar töteten. So auch in der Sage vom Weisen Njal, beim Duell zwischen Gunnar und Sigurd Schweinskopf.

Gunnar sah ihn und schoss nach ihm mit dem Bogen. Er hielt schnell den Schild hoch, als er den Pfeil oben fliegen sah, und der Pfeil drang durch den Schild und ins Auge, so dass er zum Nacken herauskam, und dies wurde der erste Totschlag.
– Die Geschichte vom Weisen Njal, übersetzt von Andreas Heusler.

Schlusswort

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