Bergwandern

Bergwandern für Einsteiger

Früher oder später kommt jeder von uns in die Versuchung oder wird von seinem eigenen Freundeskreis dazu genötigt, mindestens einmal an einer Bergwanderung bzw. Bergtour teilzunehmen. Vielleicht möchtest du dich auch einfach davon überzeugen, dass Odin wirklich alle Eis-/Bergriesen besiegt hat. 😉 Und ich wette – solltest du dich dementsprechend darauf vorbereitet haben –, du wirst einen deiner schönsten Tage der letzten Monate erleben! Wir brauchen uns nichts vorzumachen: Bergwandern ist anstrengend und vielleicht wirst du auf dem Weg zum Gipfel auch das ein oder andere Mal fluchen. Doch sobald du den Gipfel erreicht hast, sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. 🙂 Meines Erachtens gibt es nicht viel, was du bei einer Bergwanderung beachten musst, aber eben doch ein paar kleine Dinge. Und auf diese möchte ich hier eingehen.

Aussicht auf eine Hütte
Das Wetter ist bei Bergwanderungen immer ein wichtiger Punkt

Das Wetter und die richtige Tour

Natürlich ist gutes Wetter bei einer längeren Wanderung das A und O. Deshalb solltet ihr beim Bergwandern die Wetterberichte im Blick haben. Mir ist es bisher zum Glück noch nicht passiert, doch ich könnte mir Schöneres vorstellen, als mitten auf dem Berg auf ein Unwetter zu stoßen. Ich kann dir die App RegenRadar für iOS-Endgeräte nur wärmstens empfehlen, um dich vor diesem Szenario zu schützen.

Gerade Einsteiger lassen sich ggf. von den schönen Bildern auf Instagram dazu verleiten, eine Tour herauszusuchen, die für den Anfang eine Nummer zu hart ist. Zum Beispiel habe ich letztes Jahr mit Freunden die Zugspitze – auf einer 8-stündigen Bergtour – erklommen. Über mehrere Klettersteige hinweg führte uns diese Tour zum Gipfel. An einem dieser Klettersteige haben wir tatsächlich jemanden getroffen, der uns offenbarte, noch nie einen Klettersteig gegangen zu sein. Das haben wir dann auch gesehen, als er bei dem Versuch, eine fünf Meter hohe Wand über ein Seil zu erklimmen, wieder abstürzte. Zum Glück ohne Verletzungen. Natürlich ist das jetzt ein extremes Beispiel! Ich möchte damit nur sagen, dass es sehr wichtig ist, sich vor der ersten Bergwanderung zu informieren, was einen auf der Tour erwarten könnte. Die kostenlose App bergfex Touren & GPS ist ein genialer Begleiter und gibt euch die Möglichkeit, aus Tausenden von Touren das Passende für euch zu finden.

Welche Ausrüstung ist für das Bergwandern sinnvoll?

Damit du auch während der Wanderung gut gewappnet bist, gibt es ein paar kleine Tipps von meiner Seite.

Meiner Ansicht nach ist es nicht nötig, vor der ersten Bergwanderung gleich in ein Sportfachgeschäft zu laufen, um sich dort für mehrere hundert Euro mit dem besten Equipment der Welt auszustatten. Diesen Schritt kannst du gehen, sobald du weißt, ob dieser Sport dich langfristig begeistert. Eine bequeme Hose, wie etwa eine Jogginghose, ist ausreichend für deine erste Tour. Denk nicht einmal dran, eine Jeans anzuziehen! Außer natürlich, du hast Lust, dir einen richtig harten Wolf zu laufen. 😉 Knöchelhohe Schuhe bzw. Stiefel sind zudem die beste Wahl für deine Wanderung. Du kannst zwar auch mit normalen Turnschuhen gehen, doch teilweise sind die Wege auf Bergen gespickt mit größeren Steinen und die wirst du durch die Sohlen der Turnschuhe merken und das kann auf Dauer dann recht unangenehm werden. Zudem bieten dir knöchelhohe Schuhe einen Schutz vor ungewolltem Umknicken. Mindestens ein weiteres T-Shirt, das du am Gipfel gegen dein verschwitztes austauschen kannst und gegebenenfalls noch einen Pullover oder eine Windjacke solltest du dabeihaben, denn auf dem Gipfel selbst kann es dann doch recht windig und dadurch frisch werden. Vergiss zudem nicht, dir ausreichend Wasser mitzunehmen. Zwar bekommst du auf den Berghütten auch etwas zu trinken, doch solltest du auf dem Weg nach oben ebenfalls genügend Wasser zu dir nehmen. Hier nun eine kleine Auflistung der – für mich – wichtigsten Gegenstände für eine gelungene Bergwanderung:

  • Knöchelhohe Schuhe/Stiefel
  • Jogginghose
  • T-Shirt zum Wechseln
  • Pullover bzw. Funktionsjacke
  • Kopfbedeckung
  • ein paar Socken zum Wechseln nach der Tour
  • bequemes Schuhwerk – für die Heimfahrt
  • Wasser, min. 2–3 Liter
  • Sonnenbrille
  • Sonnencreme
  • Brotzeit
  • ein kleiner Müllbeutel (Erklärung folgt)
Aussicht von einem Gipfel
Gipfel halten immer neue Panoramen bereit.

Der Weg zum Gipfel

Wenn du nun alle Vorbereitungen für deine Wanderung getroffen und dir deinen ersten Berg ausgesucht hast, kann es auch schon losgehen. Hier noch ein paar Tipps für den Aufstieg und ein paar Grundregeln, an die sich jeder Wanderer halten sollte.

1. Bergwandern ist kein Sprint – finde dein eigenes Tempo

Um möglichst gelassen, entspannt und nicht völlig ausgepowert den Gipfel zu erreichen, solltest du nicht versuchen, den Berg schnellstmöglich hochzurennen.

Große Schritte – kleiner Spaß.

Kleine Schritte – großer Spaß.

Bergwandern soll auch entspannend sein. Lass andere Wanderer überholen, wenn sie schneller sind, und lauf in deinem eigenen Tempo weiter. So kannst du den Weg und die Aussicht am besten genießen, ohne dich abzuhetzen. Solltest du mit Freunden unterwegs sein, dann ist es gut, die langsamste Person vorne weg laufen zu lassen. So entsteht für diese Person nicht der Druck, ständig den Schritt der anderen mithalten zu müssen.

2. Verlasse nicht die Wege

Die meisten Berge sind mit verschiedensten Wanderrouten ausgestattet. Diese Wege werden durch verschiedene Vereine wie etwa den Deutschen Alpenverein betreut und in Schuss gehalten. Nicht nur aus Sicherheitsgründen rate ich dir, auf diesen Wegen zu bleiben. Zudem solltest du dir bewusst sein, dass du dich in der Natur befindest und nicht der einzige bist, der diesen Berg besteigt. Durch das Verlassen der Wege zerstörst du damit die Vegetation des Berges, und diese gilt es zu schützen. Wir haben zwar das Privileg, die Berge zu bewandern, doch sollten wir auch darauf achten, dass sie so schön bleiben, wie sie jetzt sind, und wenn alle Wanderer ihre eigenen Wege durch suchen, dann … Überlege selbst. 😉

3. Nimm deinen Müll wieder mit

Nicht nur Plastikverpackungen deiner Brotzeit, sondern auch Tempos oder Zigarettenstummel sind Müll, der auf den Bergen nichts zu suchen hat. Um die Natur zu schützen und ihre Schönheit zu bewahren, ist es wichtig, dass wir unseren Müll wieder mit nach Hause nehmen. Zumindest aber solange mitnehmen, bis wir einen Mülleimer auf einer Hütte finden. Schöner wäre es da natürlich, wenn du aufmerksam durch die Natur gehst und ggf. sogar den Müll, den andere Wanderer liegen gelassen haben, mitnimmst und entsorgst. Dafür auch die kleine Mülltüte in meiner Equipment-Auflistung. 🙂

4. Genieße

Wenn du nun erfolgreich am Gipfel angekommen bist, dann bleibt nur noch Genießen. 🙂

Solltest du noch weitere Fragen, Anregungen oder Wünsche zu diesem Artikel über das Bergwandern für Einsteiger haben, kannst du diese gerne in den Kommentaren hinterlassen. Natürlich freue ich mich ebenso über positives Feedback, wenn dir dieser Beitrag gefallen hat! Somit bleibt mir nur noch zu sagen …

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Berg Heil!

Falls du dich eher für Camping interessierst, kannst du hier etwas über meine Erfahrung mit einem Dachzelt lesen.


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